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Philipp Matthäus Hahn-Museum in Kornwestheim
Auf den Spuren eines genialen Tüftlers und Theologen

Philipp-Matthäus-Hahn-Museum in Kornwestheim.
Philipp-Matthäus-Hahn-Museum in Kornwestheim.
Das vom Freundeskreis betriebene Philipp Matthäus Hahn-Museum Kornwestheim öffnet am Sonntag seine Türen. Für Herzog Carl Eugen war er der „Uhrmacher Gottes“.

Er war protestantischer Theologe, engagierter Pfarrer, geistreicher Erfinder, begeisterter Mechaniker – und er ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten aus der Geschichte Kornwestheims: Philipp Matthäus Hahn. Die Spuren des einstigen Pfarrers, der von 1770 bis 1781 in Kornwestheim wirkte und dessen Todestag sich am 2. Mai zum 234. Mal jährte, sind bis heute insbesondere im alten Dorf erlebbar. Wer mehr von dieser Persönlichkeit erfahren möchte, hat nach Angaben der Stadt an diesem Sonntag im Museum Philipp Matthäus Hahn in Kornwestheim die Gelegenheit dazu.

Geboren wurde er am 25. November 1739 in Scharnhausen auf den Fildern. Schon als Kind soll er sich für Naturwissenschaften und Feinmechanik interessiert haben, folgt dann aber dem Beispiel seines Vaters, seinerzeit Pfarrer in Onstmettingen und studiert an der Universität Tübingen Theologie. 1764 übernimmt er selbst die Onstmettinger Pfarrei. In jener Zeit entstehen erste Neigungswaagen und eine Öhrsonnenuhr.

Durch seinen Erfindergeist wird Herzog Carl Eugen auf den „Uhrmacher Gottes“, wie er Hahn nennt, aufmerksam. 1770 erhält Hahn von ihm die Pfarrei in Kornwestheim, zum damaligen Zeitpunkt eine der reichsten Pfarreien im Land. Hier vermittelt Hahn nicht nur Halt im Glauben, übersetzt das Neue Testament und schreibt bedeutende Werke des Pietismus, sondern bringt auch zahlreiche Erfindungen auf den Weg: Eine Rechenmaschine – die erste verlässliche ihrer Art, die 14 Stellen zu rechnen vermag – und astronomische Uhren werden in Kornwestheim gebaut.

Einige dieser Schätze sind mittlerweile im Hahn-Museum an der Pfarrstraße 7, das 1772 eigens für ihn erbaut wurde, zu bestaunen und damit an dem Ort, an dem Hahn selbst jahrelang tüftelte und seine Werkstätten betrieb. Sowohl Originale als auch detailreiche, exakte Replika seiner Rechenmaschine, von Uhren und Waagen sind im Museum ausgestellt. Der Freundeskreis Philipp Matthäus Hahn hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Werk des Erfinders für alle Generationen zugänglich zu machen.

Der Freundeskreis lädt darüber hinaus ein, am Mittwoch, 5. Juni, an einer Ausfahrt nach Onstmettingen teilzunehmen. Für Anmeldungen und Informationen steht Klaus Zander unter der E-Mail-Adresse k.d.zander@icloud.com oder telefonisch unter der Nummer (07154) 4663 zur Verfügung. (red)

Info: Das Museum öffnet am 5. Mai, 2. Juni, 7. Juli , 6. Oktober und 3. November jeweils von 14 bis 17 Uhr. Weitere Besuchstermine sind nach Absprache möglich.